So ungerecht ist die Klimakrise: Klimagerechtigkeit – Jetzt! 

Von Soraya Sahli
There is no planet B

Das Klima verändert sich. Nicht in einem Jahr, nicht morgen, sondern JETZT. Während Politiker:innen hierzulande noch darüber diskutieren, wann und wie sie aktiv und effektiv gegen die Klimakrise vorgehen wollen, spüren Milliarden Menschen täglich ihre dramatischen Folgen: Hunger und Dürre, Überschwemmungen, extreme Hitzewellen und zunehmende Armut. 

Die Klimakrise hat neben ökologischen auch und vor allem soziale Auswirkungen. Menschen im Globalen Süden sind überproportional von den verheerenden Folgen des Klimawandels ausgesetzt. So haben sie oft gar nicht die erforderlichen Ressourcen, um sich vor den unmittelbare Auswirkungen zu schützen.

#ClimateOfChange

Die europaweite Initiative #ClimateOfChange fordert genau das von politischen Entscheidungsträger:innen. 

Mit einer Petition haben sie die Umsetzung eines konkreten 4-Punkte-Plans für Klimagerechtigkeit gefordert. 16 Organisationen haben die Initiative unterstützt. 105.113 Menschen haben die Petition unterzeichnet und damit ein deutliches Zeichen gesetzt: Klimagerechtigkeit ist jetzt gefragt. Die Forderungen umfassten den Verzicht auf fossile Brennstoffe, eine gerechte Wirtschaft im Interesse von Mensch und Natur, die Einbeziehung junger Menschen in klimapolitische Entscheidungen und eine solidarische und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik.

Instagram Filter, Geburts-Lotterie. #ClimateOfChange


Die Kampagne #ClimateOfChange in Österreich

Wir durften die Kampagne in Österreich für Südwind Österreich begleiten und haben dabei eine Strategie entwickelt, um Awareness für das Thema zu schaffen und Wissen zu vermitteln. Wichtig war uns aber vor allem Menschen zu motivieren, selbst aktiv zu werden und sich zu engagieren. Ganz nach dem Motto Don’t educate, motivate!

Zu den umgesetzten Maßnahmen zählten die Content-Kreation zum Thema, Influencer:innen Kooperationen und die Umsetzung eines Instagram-Filters („Klima- Geburtslotto“).
Das Herzstück der Kampagne bildete die Konzeption und Begleitung der Südwind-Jugendredaktion #VoicesOfChange, um Jugendliche selbst sprechen zu lassen.

Die Klimakrise als Motor globaler Ungleichheit

Dort, wo kaum zur Klimakrise beigetragen wird, zahlen tagtäglich Menschen einen hohen Preis. Besonders betroffene Länder haben darüber hinaus weniger Mittel zur Verfügung, um bereits eingetretene Schäden zu beheben. 

Schaut man sich die Zahl klimabedingter Naturkatastrophen an, steigt diese stetig an. Allein zwischen 2000 – 2009 waren es fünfmal so viele Naturkatastrophen wie noch in den 70er-Jahren. Dabei fanden 70 % der Katastrophen im Globalen Süden statt. 
[Quelle: F.A.Z.]

  • Climate of Change Fallstudie „Beyond Panic?“ zeigt soziale Auswirkungen der Klimakrise im Globalen Süden Senegal, Guatemala, Kambodscha, Kenia. Hier nachzulesen.

Die Klimakrise verschärft nicht nur die Ungleichheit zwischen Nord und Süd weiter, sie verstärkt auch Unverhältnismäßigkeiten zwischen Geschlechtern und Ethnien und ohnehin bereits vernachlässigten Gruppen. Besonders betroffen sind beispielsweise Frauen, Menschen mit Behinderung und indigene Völker. Klar ist, dass die Klimapolitik einen Wandel braucht: Weg von Verantwortungsentziehung hin zu einer klimagerechten Politik.

Was kann die Politik wirklich tun?

Industrieländer müssen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und das Wohl der Menschen an erster Stelle setzen. Klimapolitik muss darauf ausgerichtet sein, Ungerechtigkeiten abzubauen und nicht zu verschärfen. Die Einbeziehung von jungen Menschen und betroffenen Gruppen in politische Verhandlungen muss sichergestellt werden. Starke Gesetze für faire Handelspraktiken und globale Lieferketten müssen außerdem gesetzlich verankert werden! 

Es braucht echte Verbindlichkeit und kein BlaBlaBla! 

Nähere Infos zur Initiative #ClimateOfChange gibt’s hier
Nähere Infos zu unserer Arbeit mit Südwind Österreich gibt’s hier.