Green Event Labels – Förderung einer nachhaltigen Eventbranche
Herkömmliche Veranstaltungen sind oft eine große Belastung für die Umwelt. Durch hohen Co2-Ausstoß bei der Anreise (Auto), einem enormen Ressourcenverbrauch vor Ort (Stromaggregate), als auch Müllberge (Einweg-Geschirr) und Naturschäden (Eingriff in Vegetation) am Ende der Veranstaltung. Um die Umwelt zu schützen müssen Veranstalter*innen nachhaltige Alternativen schaffen. Das umweltbewusste Handeln der Veranstalter*innen wird mittels Green Event Labels transparent gemacht.
Die Green Event Labels (= Lizenzen + Kennzeichnungen) in Österreich wirken auf den ersten Blick etwas unübersichtlich. Ihre Ziele sind jedoch einheitlich: Die Förderung einer nachhaltigen Eventbranche. Nachhaltigkeit hat Vorteile für Umwelt, Besucher*innen und Veranstalter*innen. Die Umwelt wird geschont, die Besucher*innen für Umweltschutz sensibilisiert und die Veranstalter*innen machen ihr sozial verantwortliches Handeln sichtbar. Das ist positiv für das Image von Veranstalter*innen, Sponsor*innen, Partner*innen und Veranstaltungsorte.
1. Österreichische Umweltzeichen (Bund)
Es gibt einerseits die Möglichkeit das bekannte Österreichische Umweltzeichen für Green Events oder Green Meetings zu erwerben. Der Erwerb unterliegt strengen Richtlinien „UZ62 Green Meetings und Events“ mit exakten Anforderungen nach Punkte-System. Es gibt hierfür die Option einer Beratungsförderung. Die Veranstalter*innen müssen bspw. neben der nachhaltigen Umsetzung des Events auch eine nachhaltige Büroführung nachweisen. Zudem muss ein*e Green Event Beauftragte*r im Unternehmen zur Schulung der Mitarbeiter*innen, Kontrolle und Reporting bestimmt werden.
2. Green Events Austria (Länder)
Mit Förderungen, Beratung und spezifischen Leitfäden bietet Green Events Austria mit jeweils einem Label pro Bundesland (z.B. OÖ Green Event, ÖkoEvent Wien) eine Alternative zum österreichischen Umweltzeichen an. Eine nachhaltige Veranstaltung ist Qualitätsmerkmal und jenes soll transparent kommuniziert werden können. Denn sozial verantwortliches Handeln hat einen positiven Effekt auf die Wahrnehmung der eignen Marke.
Die bundesweiten Mindestanforderungen für alle Bundesländer orientieren sich an den Richtlinien des österreichischen Umweltzeichens (UZ62). Die Mindestanforderungen sind eher vage formuliert und lesen sich als Empfehlungen. Jedes Land definiert mit seinem Label genauere individuelle Standards.
Die bundesweiten Mindestanforderungen (2018):
- Klimaschonende Mobilität: öffentliche Verkehrsmittel, Fuß, Fahrrad, (Alternativen: Shuttlebusse, Sammeltaxis, Mitfahrbörse, Fahrgemeinschaften)
- Verpflegung: saisonal & regionale Lebensmittel + Getränke, vorzugsweise BIO-Produkte, nicht regionale Produkte (Kaffee, Schokolade) aus fairem Handel, mind. 1 vegetarisches/oder veganes Gericht
- Abfallvermeidung: Getränke als Mehrweggebinde, Getränkeausschank; ausschließlich Porzelantassen, Gläser oder Mehrwegkunststoffbecher, Leitungswasser, Mehrweggeschirr, in Ausnahmefällen nachhaltige Pappteller, Einmalportionspackungen verboten (Kaffepads, Milch, Senf, Ketchup)
- Abfalltrennung: für die jeweilige Abfallarten Behältnisse verfügbar machen, regionale Abfalltrennsystem beachten
- Ressourcenschonung: effizienten Einsatz von Wasser, Strom, Wärme und die Verwendung umweltfreundlicher Materialien; falls möglich erneuerbare Energie, Druckwerke minimale Ressourcen: doppelseitige Kopien, Ersatz durch elektronische Datenträger, Mail-Services, Internet, Apps, mobileticketing, Verwendung von Recyclingpapier, etc
- Barrierefreiheit: Barrierefreiheit der Veranstaltung, Barrierefreie Angebote frühstmöglichen kommunizieren
Direkter Vergleich in der Praxis
Nachhaltige Inspiration
Mit einfachen Denkanstöße, kreativen Tipps und nachvollziehbaren Anforderungen ist die Umsetzung eines Green Events praktikabel. Gelungene Praxisbeispiele helfen beim Konzipieren: Von Konferenzen/Messen (wearfair +mehr) über Feste (Maturabälle, Adamah BioHoffest), Kultur- (YOUKI, Free Tree) und Sportveranstaltungen (Lake of Charity). Veranstalter*innen müssen das Rad nicht neu erfinden, sondern können voneinander lernen.