Die Vollpension: Ein bunter Haufen Menschen die Alt und Jung wieder ein Stückerl näher zusammenbringen

Von Stefanie Summerauer
Drei Frauen stehen hinter einer Theke und backen Kuchen.

Das Generationenkaffeehaus steht für Zuverdienst statt Altersarmut

Die Vollpension Wien wird als Social Business geführt und verfolgt neben wirtschaftlichen Zielen vor allem auch soziale Ziele – im Mittelpunkt steht das Tabuthema „Altern“.

„Altern, wurscht ob bei einem selber oder in der Gesellschaft, is per se ja nicht gerade ein populäres Thema. Falten im Gesicht, der Kollaps des Pensionssystem, das Älterwerden der Gesellschaft, lauter unpopuläre Themen… Kaum gibt man den Oldies einen Nudelwalker, lässt sie was feines kochen und ihre Erfahrungen teilen, dann lieben alle Oma – irgendwie traurig, aber wahr. Die Vollpension hat also eine leichte und – im wahrsten Sinne des Wortes – süße Verpackung gefunden für Themen die sonst keiner anschauen will, einen Ort für Leut denen sonst vielleicht niemand mehr zuhören will“

Hannah Lux, Geschäftsführerin der Vollpension
(c) Mark Glassner

Altersarmut in Österreich

In Österreich sind 13% der ab 65-jährigen von Altersarmut betroffen bzw. gefährdet. Ungefähr 201.000 Pernsionist*innen leben derzeit unter der Armutsgefährungsgrenze. Dabei haben Frauen ein größeres Risiko von Altersarmut betroffen zu sein als Männer. Quelle: EU-SILC

Die Vollpension beschäftigt Senior*innen als Bäcker*innen und Gastgeber*innen. Damit schafft das Social Business neben einer Zuverdienstquelle die Möglichkeit einer sinnstiftende Tätigkeit für ältere Menschen. Unterstützt werden die Senior*innen in der Küche und im Service von jüngerem Gastropersonal. So entsteht ein Dialog zwischen Generationen, die sonst kaum mehr Kontakt zueinander finden.

Vereinbarkeit von Sozialem und Business

„Social und Business unter einen Hut zu bringen ist unsere tagtägliche Herausforderung und spiegelt sich in großen als auch täglichen Entscheidungen wider. Wirtschaftliche als auch soziale Ziele zu verfolgen sind kein Widerspruch, müssen aber innerhalb der Organisation einerseits gut abgegrenzt und auch klar sein. Was macht uns „sozial“? Wo müssen wir stark auf die Zahlen schauen? Kultur und Werte spielen eine große Rolle bei uns.“

Julia Krenmayer, Co-Founder der Vollpension

Derzeit arbeitet das Team der Vollpension an einem zweiten Standort in Wien. Gleichzeitig sind sie eifrig am Organisieren ihrer neuen Community Events, wo sie versuchen unterschiedliche Generationen auch außerhalb der Vollpension zusammenzubringen.