Der Wegwerfwahnsinn – wie wir unsere Lebensmittel verschwenden

Von admin
Auf diesem Bild sieht man einen Müllberg und im Hintergrund den Schritzug "La vita e bella"

Stell dir vor du gehst in den Supermarkt und kaufst drei große Einkaufstaschen voll mit frischen Lebensmitteln. Zuhause angekommen, wirfst du eine der Taschen in den Müll. Klingt absurd? Ist aber leider traurige Realität. 

Weltweit landen 1/3 aller Lebensmittel auf dem Müll.

Auf diesem Bild sieht man einen Müllberg und im Hintergrund den Schritzug "La vita e bella".

Die unbequeme Wahrheit

Essen wird überall entlang der Wertschöpfungskette verschwendet und somit auch viele wertvolle Ressourcen wie Wasser, Ackerboden oder die für die Produktion benötigten Arbeitskräfte.

Alleine in Österreich landen jedes Jahr 587.000 Tonnen (!) an Lebensmitteln nicht auf den Tellern sondern im Müll.

Ein verschwenderischer Umgang mit Lebensmitteln verschärft außerdem den Klimawandel. Lebensmittelverschwendung ist für 8% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. 

Über unsere Verhältnisse leben

Lebensmittelverschwendung ist ein großes globales Thema. Das zeigt uns unter anderem auch der Earth Overshoot Day. Die Kampagne der Organisation Global Footprint Network bezeichnet den Tag des Jahres, ab dem die Menschen mehr natürliche Ressourcen verbrauchen, als die Erde produziert.

Dieses Jahr leben wir aus ökologischer Sicht ab dem 22. August über unsere Verhältnisse. Einen wesentlichen Einfluss darauf hat die Lebensmittelproduktion.

Auf diesem Bild sieht man einen Zucchini, die gerade geschnitten wird.

Angesichts der Umwelt aber auch des Welthungers sind wir also verpflichtet, achtsam mit Lebensmitteln umzugehen.

Die Verschwendung trägt außerdem zur Verknappung der verfügbaren Anbauflächen bei – und das auch in den Ländern, in denen Hunger herrscht. Das führt wiederum zu einer Steigerung der Preise für Lebensmittel.

Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung

In Österreich gibt es ein starkes Netzwerk im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. Welche Unternehmen oder Organisationen das zum Beispiel sind?:

  • Too good to go: Hier gibt es gerettetes Essen aus gastronomischen Betrieben zum reduzierten Preis.
  • Brotpiloten: Die Brotpiloten geben Backwaren, die sonst weggeschmissen werden, eine zweite Chance.
  • Unverschwendet: Dieses Unternehmen setzt direkt dort an, wo das Essen entsteht – sie sammeln Obst und Gemüse, das nicht „schön genug“ für den Markt ist und verwandeln es in Marmeladen, Sirup, Chutneys und vieles mehr. 
  • Le+O: Das Projekt der Caritas rettet Essen vor dem Wegwerfen und verteilt in 17 Ausgabestellen in Wien und Niederösterreich Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen.
  • Foodsharing: Die foodsharing-Bewegung rettet täglich Lebensmittel vor dem Müll und verteilt sie ehrenamtlich in der Nachbarschaft, in Obdachlosenheimen, Schulen, Kindergärten oder über ihre eigene Foodsharing-Plattform.

Wer sich für eine Welt einsetzen möchte, in der mehr Bewusstsein für kostbare Ressourcen geschaffen wird, der hat viele Möglichkeiten – sowohl auf Organisationsebene, als auch im privaten Bereich.

Auf diesem Bild sieht man einen Zucchini, die gerade geschnitten wird.

Tipps für bewussteren Lebensmittelkonsum

Was du als Einzelne*r tun kannst, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren?

1) Keine Impulskäufe – sich vor dem Einkauf genau überlegen, was gebraucht wird.

2) Dem Bauchgefühl vertrauen – abgelaufene Produkte oder Obst und Gemüse mit Makeln können oft noch problemlos konsumiert werden.

3) Kreativ kochen – Lebensmittelreste können zu tollen Kreationen führen.

Allen, die noch tiefer in das Thema eintauchen möchten, denen empfehlen wir zB. die Dokumentation „Wasted“ oder die Netflix Serie „Rotten“.